Wir als ISV Duisburg möchten darauf hinweisen, dass grundsätzlich die Meinungen der von uns eingeladenen Referenten, wie im wissenschaftlichen Diskurs üblich, nicht unbedingt die Meinung des ISV wiederspiegeln. Wir möchten uns mit verschiedenen Kontroversen kritisch auseinandersetzen und laden die Referenten für jeweils bestimmte Themen ein und erörtern diese im Anschluss. Uns sind die haltlosen Anschuldigungen gegen Amir Zaidan bekannt, dennoch haben wir uns für ihn entschieden, weil er einer der wenigen renommierten Referenten im deutschsprachigen Raum auf dem Gebiet der Islamologie ist, der zu diesem Thema (“Die Beweise für die Existenz Allah’s”) einen Vortrag halten kann.
Wir wissen, dass sich Herr Zaidan vor 25 Jahren in einem ganz anderen Zusammenhang so geäußert haben soll, dass er KEIN Mitglied dieser Organisation ist und Gewalt ablehnt. Er hat 10 Jahre lang in Österreich die staatlich subventioniert Weiterbildung für islamische Religionspädagogen und Religionspädagoginnen geleitet, wo Muslim*innen und Nichtmuslim*innen, Frauen und Männer als Referent*innen eingeladen waren. Noch dazu promotet er immer wieder den interreligiösen Dialog und das friedliche Mit- und Nebeneinander von Menschen mit unterschiedlichen religiösen Bekenntnissen. Außerdem gibt es Schriften von ihm, in denen er betont, dass es zwischen dem Islam und dem Grundgesetzt es gar keinen Dissens geben kann und explizit die Demokratie anerkennt. Weiter vertritt er die Meinung, dass es kein Widerspruch ist, als Muslim in einem demokratischen Staat zu leben. Er wird deswegen von Extremisten öffentlich im Internet verurteilt und zum Nichtmuslim erklärt, was teilweise heute noch im Internet schriftlich zu finden ist. Von extremistischer Seite wurden auch wir kritisiert und attackiert, warum man jemanden einlädt der sagt, dass die Demokratie mit dem Islam vereinbar ist, dass Muslime selbstverständlich auch Demokraten sein können und mit Sicherheit ebenso wählen gehen können. Auf der anderen Seite wird versucht über die haltlosen Anschuldigungen gegen Amir Zaidan eine Verbindung zwischen dem ISV Duisburg und der fundamentalistisch-politischen Organisationen herzustellen. Wir selber haben mit dogmatisch-ideologischen Vereinigungen nicht nur nichts zu tun, sondern lehnen eine Vermischung von politischen und religiösen Ideen als religiöse Gemeinschaft kategorisch ab. Wäre der Referent nachweislich Teil einer solchen Organisation, wäre er bei uns definitiv nicht willkommen.
Aufgrund der Tatsache, dass es am Tage der Veranstaltung zu unserem gewünschten Zeitpunkt im LA 0034 es leider zu einer Terminkollision kam und dort bereits eine Lehrveranstaltung stattfindet, haben wir kurzfristig nach einer Lösung gesucht und den Saal in Duisburg Hochfeld gebucht. Nach intensiver Überlegung und im Austausch mit dem Referenten haben wir uns aber darauf geeinigt, den Vortrag vorerst zu verschieben. Da wir dadurch unserem Ziel, den wissenschaftlichen Diskurs auf dem Campus zu fördern, so nicht gerecht werden können. Wir sind weiterhin im stetigen Austausch mit der Unileitung über unsere Projekte/Veranstaltungen und pflegen ein vertrauenbasiertes Verhältnis. Ferner sind wir dankbar, dass die Universität Duisburg-Essen sachlich und konstruktiv agiert, unabhängig dessen was extreme linkspolitische Listen versuchen uns anzulasten.